SpanSet Deutschland feiert 50jähriges Jubiläum

Dienstag, 28.06.16

SpanSet-Jubiläum-50

 

Von der kleinen Manufaktur für Autosicherheitsgurte zum international erfolgreichen Unternehmen: Mit rund 500 Gästen - Kunden, Freunden des Hauses und Journalisten - feierte die SpanSet GmbH & Co. KG am 10. Juni 2016 in Übach-Palenberg ihr 50jähriges Firmenjubiläum. Typisch für SpanSet wurden nicht nur Festreden gehalten, sondern den Gästen mit Betriebsrundgängen und Produktvorführungen auch Einblick in das Unternehmen, seine Philosophie und das umfangreiche Produktprogramm gegeben.

 

Das 1966 zunächst in Schweden und kurz darauf auch in Deutschland gegründete Unternehmen kann mit Fug und Recht die Pionierrolle bei der Entwicklung textiler Anschlag- und Zurrmittel für sich beanspruchen. „Wir sind Spezialisten in einer Branche, die es so vor der Gründung von SpanSet noch nicht gegeben hat“, sagt Patrick Schulte, Geschäftsführer SpanSet GmbH & Co. KG, voller Stolz. „Denn mit der Erfindung des Autosicherheitsgurtes in Schweden wurde eine Tür aufgestoßen zu Produkten, die im Bereich der Hebetechnik, der Ladungssicherung und der Höhensicherung vorher noch nicht existierten“.

 

Patrick Schulte, der seit nunmehr zehn Jahren gemeinsam mit Hans-Josef Neunfinger die Geschäftsführung vertritt, sieht in einer langen Firmenzugehörigkeit keinen Widerspruch zur dynamischen Entwicklung, die das Unternehmen genommen hat. Vielmehr bedinge diese Dynamik eine Kompetenz und Erfahrung, die durch die langjährige Firmenzugehörigkeit vieler Mitarbeiter wesentlich unterstützt wird. Auch die in vielen Fällen Jahrzehnte lange Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten und Handelspartnern biete große Vorteile, meint Patrick Schulte: „Sie schafft Vertrauen und Erfolg, um auch bei anspruchsvollen Aufgaben jederzeit die richtigen Lösungen zu finden und begründet damit einen wesentlichen Teil unseres gemeinsamen Geschäftserfolges“. 

 

Ein Familienunternehmen als Global Player

Der Standort Übach-Palenberg, seit 1968 Mittelpunkt der Unternehmensaktivitäten, hat sich über die Jahrzehnte ebenfalls bewährt, so Patrick Schulte: „Er bietet eine gute logistische Anbindung, die Nähe zur Forschung und Entwicklung namhafter Universitäten und zur Textiltechnik sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften“. Damit hat SpanSet den Spagat geschafft: einerseits ein mittelständisches Unternehmen, das tief in der Region verwurzelt ist, anderseits dank seiner Präsenz mit 22 Gesellschaften in 19 Ländern ein Global Player. 

 

Über so viel Kontinuität freut sich auch Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, demzufolge das Unternehmen die Stadt weit über die Landesgrenzen hinaus repräsentiert: „SpanSet ist ein hervorragender Botschafter unserer Heimatstadt – vielen Dank dafür“. Dass ein 50jähriges Jubiläum keine Selbstverständlichkeit sondern etwas Besonderes ist, betont Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen: „Die IHK Aachen hat 75.000 Mitgliedsunternehmen, darunter große und insbesondere sehr viele kleine Unternehmen. Und ganze sieben von denen feiern in diesem Jahr ihr 50jähriges Jubiläum“.

 

Nicht nur eine Produktpalette rund um Sicherung und Sicherheit, die von Vielfalt und Qualität geprägt ist, beobachtet Michael F. Bayer. Deutschlandweit und über die Landesgrenzen hinaus biete SpanSet eine Vielzahl an Seminaren zur Hebetechnik, Ladungssicherung und Höhensicherung. „Aus- und Weiterbildung schreiben Sie nicht nur groß, weil es Substantive sind, sondern weil es Ihre Unternehmensphilosophie ist“. Als Dank für SpanSets Engagement im Ausbildungsbereich (16 Auszubildende in acht Berufen) und für die Mitarbeit in den Prüfungsausschüssen überreichte Michael F. Bayer eine Urkunde „in Anerkennung der besonderen unternehmerischen Leistung und mit den besten Wünschen für weiteres erfolgreiches Wirken“. 

 

Für Hans-Josef Neunfinger sind „50 Jahre SpanSet in Deutschland geprägt von revolutionierenden Entwicklungen mit höchsten Qualitätsansprüchen, immer verbunden mit dem Ziel, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern und die Arbeitseffizienz zu steigern“. Dabei agiert das Unternehmen längst nicht mehr allein: In Deutschland kamen 1982 die SpanSet-secutex GmbH und 1987 die Axzion GKS Stahl- und Maschinenbau GmbH dazu. 1993 wurde SpanSet-Ungarn als verlängerte Werkbank gegründet. Dazu kommen Beteiligungen an Vertriebsgesellschaften im In- und Ausland. Besonders erfolgreich war die Entscheidung, ab 1978 den Vertrieb über exklusive Werksvertretungen durchzuführen. Ein Weg, der bis heute mit 28 Partnern in Deutschland verfolgt wird. 

 

Pionier mit vielen innovativen Produkten

Der Unternehmenserfolg basiert aber natürlich auch auf der Entwicklung innovativer, oft Maßstäbe setzender Produkte. Beispiele dafür sind die Pipeline-Hebebandmatte der 70er Jahre aus breiten Bändern mit hohen Festigkeiten und mit sich automatisch öffnenden Endbeschlägen, die den Arbeitsvorgang beschleunigten. Oder die – inzwischen weitgehend vergessenen - Kleeblattschlingen zur Verladung von Sackwaren. Heute haben Big Bags und Container die damals millionenfach hergestellten Schlingen abgelöst. Pionier am Markt war SpanSet auf vielen Gebieten: „Wir haben 1978 die ersten Zurrgurte entwickelt, mit denen PKW und später auch LKW auf Autotransportern gesichert wurden“, erklärt Hans-Josef Neunfinger. Vorher geschah dies mit - Achtung! - Lederriemen. 

 

Mit der 1979 erfundenen secutex-Beschichtung aus widerstandsfähigem Polyurethan wurde ein neuer Markt kreiert, denn sie ermöglichte es, das Gurtband schnittfest zu machen und vor scharfkantige Lasten zu schützen. 1984 folgte die nächste Revolution im Bereich Spannelemente: „Bei den Zurrgurt-Ratschen haben wir mit der Ergo das Zugprinzip in den Markt gebracht“, so Hans-Josef Neunfinger. Statt zum Spannen den Hebel mühsam nach oben zu drücken, konnte man jetzt den Hebel viel ergonomischer nach unten ziehen und somit Dynamik und dem eigenen Körpergewicht eine höhere Vorspannkraft erzeugen.

 

Im Jahr 1991 folgte mit der Supra die erste Rundschlinge, bei der die Kennung erhaben in den Schutzmantel eingewebt wurden. Angaben wie die Tragfähigkeit, Produkt- und Herstellername werden so selbst bei starker Verschmutzung gut erkannt. Nur ein Jahr später kam - den immer schwerer werdenden Lasten entsprechend - die Magnum-Rundschlinge mit Tragfähigkeiten bis 50 Tonnen auf den Markt.

 

„Als weiteren Meilenstein neben dem Zugprinzip haben wir bei den Ratschen das stufenweise Entriegeln, Zahn für Zahn, entwickelt“, ergänzt Hans-Josef Neunfinger. Die ABS-Druckratsche (Anti-Belt-Slip) ermöglichte erstmals ein stufenweises Lösen der gespannten Ratsche. SpanSet löste damit eine Aufgabe der Berufsgenossenschaft, die immer wieder tödliche Unfälle durch herabfallende Lasten verzeichnen musste.

 

Andere Highlights in der langen Liste der Neuentwicklungen war 1998 der Joker-Haken für eine schnelle, sichere Verbindung zwischen Rundschlinge und Last. Oder 2001 der Tension Force Indicator (TFI): ein kleines Bauteil mit Kunststoffkern und Federblechummantelung, das dem Anwender anzeigt, wann die erforderliche Spannkraft erreicht ist und das in vielen Zurrsystemen verbaut wird. SpanSet war auch das erste Unternehmen, das sich mit RFID-Chips als Kennzeichnung am Produkt in der Branche beschäftigt hat. Hans-Josef Neunfinger weiter: „Die Kennzeichnung und die dazugehörige Software - erst EPIS, dann IDXpert - erlaubt es, die Produkte zu registrieren und die Prüfintervalle jederzeit genau im Blick zu haben“. 

 

Mit Hochleistungsfasern Grenzen überwinden

Ein wichtiges Ereignis war 2010 die Vorstellung der Magnum-X Rundschlinge. Statt aus Polyester aus einer Hochleistungsfaser hergestellt, ermöglicht sie erheblich höhere Festigkeiten bei drastisch verringerten Dimensionen und Gewichten. Damit passt sie besser in die Last bzw. in den Kranhaken und ist viel leichter handhabbar. Hans-Josef Neunfinger verrät: „Mittlerweile schaffen wir es, Magnum-X Rundschlingen mit einer Tragfähigkeit von bis zu 450 Tonnen herzustellen“. Auch beim Schutz textiler Anschlagmittel gegen raue Oberflächen und scharfe Kanten spielen Hochleistungsfasern eine zunehmend wichtige Rolle. Für die NoCut-Serie entwickelte SpanSet ein Gewebe aus solchen Spezialfasern. Die von der Dekra zertifizierten NoCut sleeves und pads wurden 2014 mit großem Erfolg in den Markt eingeführt. 

 

Außer bei den Produkten sammelte sich in 50 Jahren auch bei den Anwendungen so manches Highlight an. Sei es das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck, ein Tierberge-Geschirr für in Schwimmbäder gefallene Kühe, ein bewegliches Stadiondach, die Quadriga auf dem Brandenburger Tor, ein 44 Tonnen schwerer Granitstein auf dem Kölner Dom-Vorplatz oder der Naturstein-Fußball in Mönchengladbach: „Diese und andere Pionierleistungen verleihen SpanSet die Kompetenz, die Kunden so zu beraten, dass sie das richtige Produkt für ihre Anwendungen erhalten und optimal einsetzen können“, betont Hans-Josef Neunfinger.

 

Ergänzt wird SpanSets Produktpalette durch Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, die im Kompetenzcenter in England entwickelt wird. Und mit den Sonderlastaufnahmemitteln von Axzion GKS, die unter anderem beim Transport und Errichten großer und schwerer Windenergie-Anlagenbauteile genutzt werden. In Langenfeld steht außerdem eine Rundschlingen-Prüfanlage für bis zu 600 Tonnen, bei der Axzion GKS in Neustrelitz eine bis maximal 1.500 Tonnen. In Übach-Palenberg lassen sich Anschlagmittel mit bis zu 250 Tonnen prüfen. 

 

Hier finden sich im Übrigen auch die hauseigene Weberei, Färberei, Konfektion und Qualitätssicherung, die wesentliche Faktoren zu Kompetenz und Erfolg des Unternehmens beisteuern. Der Fertigungsbereich wird ständig modernisiert und mit der neuesten Ausrüstung ausgestattet. Wie zum Beispiel mit einem Zurrgurtautomaten zur automatisierten Herstellung von Zurrgurten oder der im eigenen Haus entwickelten und gebauten Maschine zur Fertigung der Magnum-X Rundschlingen.

 

Bei all dem denkt man bei SpanSet auch an den korrekten Umgang mit den Produkten im Alltag. „Wichtig ist uns auch, unser Wissen um die Anwendung herum zu vermitteln“, bekräftigt Hans-Josef Neunfinger: „Wir beraten und schulen die Kunden, wir erstellen Verfahrensanweisungen und Risikoanalysen und wir diskutieren mit der Fachwelt in Symposien und anderen Veranstaltungen. Mit dem Ziel, die Themen im Bereich der Hebetechnik, der Ladungssicherung und der Höhensicherung fachlich voranzubringen und die Welt etwas sicherer zu machen“. 

 

Bildauswahl:

 

Download Abb.1 (JPG): Michael F. Bayer überreicht den Geschäftsführern Patrick Schulte und Hans-Josef Neunfinger die Urkunde der IHK Aachen.

 

Download Abb.2 (JPG): Heidemarie Ohler und Ulrich Jansen demonstrieren das Nähen von Schwerlasthebebändern.

 

Download Abb.3 (JPG): Berthold Grundmann zeigt die Herstellung von NoCut-Schnittschutzschläuchen aus Hochleistungsfasern in der eigenen Weberei.

 

Download Abb.4 (JPG): Jürgen Weisbecker erklärt, wie Ladung auf einem LKW mit TruXafe und unterschiedlichen Zurrsystemen gesichert wird.

 

Download Abb.5 (JPG): Mit dem Rettungssystem Gotcha können auch Ungeübte schon nach kurzer Einweisung verunfallte Personen retten.

 

Download Abb.6 (JPG): Ein Betonpfeiler mit Sockel wird mit Magnum-X Schwerlastschlingen waagerecht angehoben.

 

Download Pressemitteilung (PDF)

 

Zurück zur Übersicht